Geschichte
Gegründet 1926; Motto "Politisch neutral"
Die offizielle Gründung des Musikvereins Galgenen erfolgte am 31. Januar 1926 im Gasthaus zur Blume. Vor elf Mitbegründern führte Initiant Josef Diethelm-Laib aus, dass ein politisch neutraler Verein zu gründen sei. Als Hauptaufgaben des Musikvereins wurde die uneigennützige Verschönerung von weltlichen und kirchlichen Anlässen bestimmt. Mit Josef Diethelm-Laib gehörten Julius Stocker (Büel), Josef Hegner (Rüsselhof), Gustav Weber (Egllen), Josef Hegner (Bügeler), Adelrich Schätti (Sägerei), Hermann Diethelm (Siebnen), Josef Hegner (Kirchacher), Hans Rüttimann (Kreuzstatt), Anton Bamert (Schättihof), David Hubli (Siebnen) zu den Gründern.
Zuerst eine Blechmusik
Vor der Gründung des Musikvereins war vor allem der Kirchenchor, zum Teil mit Orchesterbegleitung, der Gottesdienste im Dorf bereicherte. Um das im Jahr 1910 wurde von Mitgliedern des Jünglingsvereins erstmals eine Blechmusik gegründet. Diese löste sich aber nach sechs Jahren wieder auf und es brauchte nochmals ein ganzes Jahrzehnt, bis Galgenen seinen Musikverein erhielt. Auftrieb zur Gründung hatte vor allem ein Dutzend Wangner Musikanten gebracht, das am 25. Oktober 1924 anlässlich der Weihe der grossen Glocke in Galgenen aufgespielt hatte. Dirigent war der Galgener Gemeinderat Jean Schnyder aus Siebnen.
In den Protokollen kann über die Gründungszeit nachgelesen werden, dass jedes Mitglied einen Beitrag von sechs Franken zum finanziellen Grundstock beizutragen hatte. Erste Sorge war nun die Beschaffung von Instrumenten. von Privaten und der ehemaligen Jünglingsmusik wurden Instrumente zusammengetragen. Was reparaturbedürftig war, wurde von Josef Friedlos wieder instand gestellt. Im Schulhaus wurde wacker für den ersten Auftritt am Weissen Sonntag des Gründungsjahres gebt. Ein Lauscher, der nicht nur harmonische töne vernahm, machte in einer Zeitungseinsendung darauf aufmerksam, dass das "Blech" durch besseres ersetzt werden sollte und hoffte auf einen reichen Onkel aus Amerika als Sponsor.
In der Person von Jean Schnieder aus Siebnen konnte am 13. April 1926 der erste Dirigent gewählt werden. Abgemacht wurde ein Honorar von fünf Franken pro Probe.
Drei Märsche am Weissen Sonntag
Drei Märsche, der Parademarsch von Rascher sowie die beiden Strassenmärsche "Ein Hoch dem Landsturm" und "Gottfried-Marsch" konnten am Weissen Sonntag 1926 aufgeführt werden. Zur Verstärkung wurden Kameraden aus Altendorf beigezogen. Im Sonnenschein des wunderschönen Morgens glänzten die fein geputzten Instrumente, und mit klingendem Spiel begleiteten die Galgener Musikanten die Erstkommunikanten zur Kirche.
Das Ständchen nach dem Gottesdienst wurde mit viel Applaus honoriert und für die Musikanten gab es in den Gaststätten Gratis-Getränke in Hülle und Fülle.
Die moralische Unterstützung seitens der Bevölkerung war gegeben und auch das Interesse, aktiv mitzumachen, wuchs. Mit den neuen Bläsern kamen die ersten Probleme: kein Geld und keine Instrumente. Doch dann tat sich auch eine Türe auf. Mit einer Sammelaktion kamen rund 1'000 Franken zusammen und es wurde bekannt, dass die Instrumente und Musikalien der aufgelösten Jünglingsmusik Jona zu kaufen wären. Adelrich Schätti und Josef Hegner reisten als Abordnung des Vereins per Velo nach Jona und kauften sämtliche Artikel für 850 Franken. Mit Ross und Federwagen von Stephan Hegner (Sägerei) wurde die kostbare Fracht nach Galgenen geholt. Nun konnten die "schlechten Bleche" erstzt und die "Lehrlinge" mit Instrumenten ausgerüstet werden.
Ab 1927 folgten jährlich "musikalisch-theatralische Aufführungen mit Tombola". Bei der ersten derartigen Veranstaltung an Dreikönigen 1927 und das am Sonntag, 9. Januar des gleichen Jahres im Gasthaus Engel umfasste das Programm acht Musikstücke, drei Einakter und besagte Tombola. Der Eintritt kostete einen Franken und das Los 30 Rappen.